Wenn gleichgesinnte Seelen sich treffen

Kurz vor Weihnachten habe ich mich mit einem Teil meiner Kursteilnehmer zu einer kleinen Weihnachtsfeier getroffen. Ich freute mich sehr darüber, dass sie sich zwischen diversen Plätzchen-Terminen und Verabredungen zum Abendessen noch die Zeit für ein spontanes Beisammensein mit der Yogagruppe genommen haben.

So saßen wir in kleiner Runde gemütlich im Yogaraum zusammen, haben Tee getrunken und Plätzchen gegessen und einer meiner Lieben hat sogar einen leckeren Weihnachtskuchen gebacken! Und in dieser kleinen, intimen Runde entstand eine ganz wundervolle, fast magische Atmosphäre.

Wir haben Smalltalk betrieben, aber jeder hat etwas persönliches von sich erzählt und ich habe fasziniert gelauscht, was alles in diesen Menschen steckt die mich nun mehrere Wochen meines Lebens begleitet haben. Was ihre Geschichten sind, woher sie kommen, wohin sie gehen, wo sie gerade stehen.

Eine Teilnehmerin kommt ursprünglich aus Kasachstan und sie hat u.a. erzählt, dass es dort im Winter -40°C und im Sommer +40°C hat, das ist ein Temperaturunterschied von 80°C – ich als absolute Sonnenanbeterin konnte es kaum glauben! Ein anderer Teilnehmer berichtete von seiner großen, über ganz Europa verstreuten Familie, die sich an Weihnachten immer bei der Oma zu einem besinnlichen Familienfest trifft – was für eine schöne Tradition!

Und so hat jeder ein klein wenig von sich Preis gegeben, ich bin in jede einzelne Geschichte eingetaucht, habe mit den Erzählenden mitgefühlt. Auch alle anderen haben interessiert zugehört, wir haben viel gelacht und ich war mit meinen Gedanken ganz bei diesen Menschen, war einfach da. Abends lag ich im Bett und war völlig gerührt und erfüllt von diesem Nachmittag, den ich mit so tollen Menschen verbringen durfte. Menschen, die so viel Harmonie und Lebensfreude versprühen, eine Einladung zum sich wohlfühlen.

Ein ähnliches Erlebnis hatte ich letztens bei meiner Thai Yoga Massage Ausbildung. Für ein Charity Projekt massierten wir Freunde und Bekannte unserer Ausbilder und saßen danach noch bei Dal, Apfelpunsch und vielen weiteren Leckereien beisammen. Alle absolut wohlwollend den anderen gegenüber entstand ein fließendes Miteinander, zwei Teilnehmer hatten sogar ihre Gitarren dabei und wir sangen wunderschöne Chants.

Ich saß in diesem Kreis von teilweise neuen, teilweise mittlerweile sehr vertrauten Menschen und habe mich getraut meine Stimme zu benutzen da ich mich auch hier sicher und wohl gefühlt habe.

Auch an diesem Abend war so eine friedvolle Stimmung fast greifbar und ich war seelig. Welches größere Geschenk gibt es, als mit gleichgesinnten Seelen zusammen zu sein, sich auszutauschen, miteinander zu sein mit weit offenen Herzen? Ich hätte ewig dort sitzen und singen können, erfüllt vom Klang der Gitarren, den Stimmen und der Gegenwart der anderen.

Ich war fasziniert von dem Gefühl nur von Menschen umgeben zu sein, denen die gleichen Dinge wichtig sind wie mir, die eine ähnliche Lebenseinstellung haben und vor allem so liebevoll miteinander umgehen.

Das Leben reinigt sich von Zeit zu Zeit

Leider habe ich in letzter Zeit auch ganz andere Erfahrungen gemacht. Zwei sehr enge Freundschaften, die mir viel bedeutet haben sind ganz plötzlich zerbrochen, worüber ich sehr traurig war.

Doch mittlerweile denke ich, dass mein Leben sich selbst gereinigt hat, dass es dann wohl Freundschaften waren, die nicht gut für mich waren. Und manchmal braucht man auch Platz, damit neue Beziehungen entstehen können. Jeder Mensch, der in unser Leben tritt bringt uns etwas mit, wie ein Geschenk, ein Angebot. Oft sind wir von einer Person inspiriert, probieren etwas Neues aus und übernehmen das ein oder andere von ihr.

Und wenn diese Menschen unser Leben wieder verlassen, nehmen sie einen Teil von uns mit. Das macht uns anfangs traurig, wir fühlen uns an einer bestimmten Stelle im Herzen leer – aber nur so entsteht neuer Raum, den wir wieder mit neuen Erfahrungen und Kontakten füllen, wie ein leeres Zimmer das wir neu gestalten und einrichten können.

Dazu ist es wichtig, das Alte auch loszulassen und in Frieden gehen zu lassen, sozusagen den Raum einmal frisch zu streichen. Und dann können wir wieder Neues zu uns einladen.

Ich gestalte mein Leben selbst!

Ich bin unendlich dankbar für die vielen Menschen, die meinen Weg bisher gekreuzt haben oder mich gerade begleiten, und für alles was ich in den Beziehungen zu ihnen lernen durfte.

Und genauso sehr freue ich mich und bin neugierig darauf, wer und was mir auf meinem Weg noch so alles begegnen wird. Ich habe gelernt, dass ich selbst entscheiden kann und vor allem entscheiden sollte, mit welchen Menschen ich meine Zeit verbringen möchte. Ich habe mich für die Menschen entschieden, bei denen ich mich wohl fühle, die mir mit Respekt, einem offenen Herzen und Wohlwollen begegnen.

Allen anderen Menschen, mit denen ich diese Gefühle nicht teilen kann schicke ich aus der Ferne ein liebevolles Lächeln und wünsche ihnen nur das Beste, denn nur weil sie im Moment nicht zu mir passen möchte ich sie auf keinen Fall abwerten.

Aber ich kann nur für mein eigenes Leben die Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass es mir gut geht. Und dankbar sein für diese vielen Stunden sowie kleinen Momente, bei denen ich mich ganz angenommen und verstanden fühle.

Das ist doch gemein – oder doch nicht?!

Für manche mag es egoistisch klingen sich von Menschen zu distanzieren, die einem nicht gut tun. Vor allem wenn es langjährige Bekanntschaften sind, erscheint es am Anfang schwer und auch gemein, diese Bande nach und nach vorsichtig aufzulösen. Doch wir haben jetzt und hier nur dieses eine Leben und sollten es daher mit möglichst viel Freude und Liebe füllen und mit Beziehungen, die uns Kraft geben anstatt sie uns zu rauben.

Wenn wir für uns ungesunde Bindungen lösen, geben wir auch der anderen Person die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen, die wiederum besser zu ihnen passen.

 

Ich möchte auch Dich ermuntern Dein Leben selbst zu gestalten und Dich mit Menschen zu umgeben, die Dir gut tun! Wenn Du erst einmal Deine Sinne dafür geschärft hast mit wem Du Dich wohl fühlst, wirst Du erkennen, wie viele dieser kleinen Geschenke Dir das Leben täglich macht. Denn diese Geschenke sind und waren schon immer da, wir müssen nur wieder lernen sie zu sehen und anzunehmen.

 

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