Sich angreifbar und verletzlich machen – puh, wer tut das schon gern? Und noch dazu freiwillig?

Manchmal ist es so angenehm, sich in seiner Komfortzone zu verstecken. Sich die Bettdecke über den Kopf zu ziehen und sich vorzustellen, für alle anderen unsichtbar zu sein. Kann ich dich nicht sehen, siehst du mich auch nicht, so wie es kleine Kinder tun.

Die Wohlfühlzone verlassen

Doch wir sind groß, und können uns nicht immer verstecken, wenn wir uns unwohl fühlen. Manchmal fühlen wir uns sogar nur dann richtig wohl, wenn alles so ist wie immer, wenn wir nicht auffallen und uns am besten auch nichts ungewöhnliches auffällt.

Diese Eigenschaft sagt man oft älteren Menschen nach, dass sie nicht mit Veränderungen umgehen können, doch wir jungen Leute haben da oft genauso unsere Schwierigkeiten damit.

Um diesen Blog auf die Beine zu stellen, habe ich 3 Monate lang wirklich viel Zeit vorm PC verbracht. Ich habe recherchiert und gelesen wie man einen Blog aufbaut, was einen guten Blog ausmacht und wie man einen Blog hostet – alles komplett Neuland für mich!

Oje, alles ist neu – packe ich das?!

Ich bin alles andere als ein Computergenie und ich musste anfangs erstmal ganz viele dieser neuen Begriffe googeln, und zwar mehrmals, bevor ich wirklich aktiv werden konnte. Alles komplett Neuland für mich.

Man muss viele Entscheidungen treffen und ein bisschen Geld in die Hand nehmen. Was, wenn ich mich falsch entscheide? Wenn ich etwas übersehe oder nicht hin bekomme? Wenn ich mein Geld falsch investiere?

Wie soll die neue Seite aussehen? Damit sie vor allem mir, aber auch meinen Besuchern gefällt? Gott sei Dank hatte ich hier die Unterstützung meiner Freunde, die ich zwischendrin immer wieder um Feedback bitten konnte, und die mir ehrlich gesagt haben, was ihnen gefällt und was nicht.

Auch wenn es nicht immer leicht war, das „was nicht“ zu hören 😉 Dies war der erste kleine Schritt nach draußen, doch im Kreise meiner Lieben noch immer im Wohlfühlbereich.

Jetzt wird es ernst!

Aber irgendwann war es dann soweit: der Blog stand, so dass ich meine Freunde und Bekannten, nein eigentlich die ganze Welt (inklusive Dir 🙂 ) dazu einladen wollte, ihn zu lesen.

Ich war wirklich zufrieden mit dem Ergebnis und überglücklich, aber trotzdem gab es eine Stimme in mir, die mich zurückhalten wollte. Die „was wenn…“ Stimme.

Was, wenn der Blog den Leuten nicht gefällt, wenn sie mir gemeine Kommentare hinterlassen? Oder schlimmer: wenn das, was ich schreibe gar niemanden interessiert? Den Blog niemand liest? Was, wenn ich darauf zu viel von mir preisgebe, mich verletzlich mache?

Angst vor der Realität? Oder dem Kopfkino?

Womit wir wieder beim Anfang wären, der Komfortzone. Es ist normal Angst zu haben, wenn man sich aus seiner Komfortzone heraus begibt. Unser Kopf ist so programmiert, dass er sich sofort 1000 Szenarios ausmalt, was schief gehen könnte.

Rechnen wir schon von vorne herein mit dem Schlimmsten, kommt es uns nicht mehr ganz so schlimm vor, wenn es dann tatsächlich eintritt, denn wir haben ja schon damit gerechnet. Dies ist typisch deutsches und typisch westliches Denken.

Aber es ist nur Denken, nicht die Wirklichkeit, und das ist das Entscheidende daran. Diese Dinge existieren nur in unserem Kopf, nicht in unserer Realität!

Was wenn… etwas ganz wundervolles geschehen würde?

Es könnten auch ganz wunderbare Dinge passieren wenn wir unsere Komfortzone verlassen. Aber die stellen wir uns weder vor, noch geben wir ihnen die Chance zu unserer Realität zu werden, wenn wir den Schritt nicht wagen.

Conni Biesalki ist eine digitale Nomadin, die mit ihrem Rucksack die Welt bereist und mit ihrem Blog Planet Backpack von den schönsten Plätzen dieser Erde aus ihren Lebensunterhalt verdient.

Sie hat damit auch einen sehr großen Schritt gewagt und schreibt in einem ihrer Posts: wir lernen die Dinge nur, indem wir sie tun, nicht indem wir darüber nachdenken – was ich sehr inspirierend finde!

Es wichtig, Fehler zu machen!

Aus Fehlern lernt man am allermeisten. Man merkt sie sich und wird sie kein zweites Mal machen. Außerdem trainiert man sein Gehirn, konstruktiv nach Lösungen zu suchen, wenn etwas nicht gleich beim ersten Mal funktioniert.

Man wird flexibler. Es ist kein Drama, einen Fehler zu machen. Niemand ist unfehlbar, und wenn wir uns über unsere Fehler austauschen, könne wir voneinander unendlich viel lernen.

Deswegen ist es wichtig, manchmal aus sich heraus zu gehen. Sich zu zeigen, so wie man ist, zu sich selbst zu stehen. Auch wenn man sich dadurch angreifbar macht, weil man nicht mehr mit dem Bild und der Meinung der Masse mit schwimmt.

Außerdem ist es nicht wichtig, wie andere über Dich denken. Wichtig ist nur, dass Du mit Dir selbst zufrieden bist. Das ist zugegebenermaßen nicht immer leicht, und manchmal verletzen uns die Worte anderer.

Doch die Meinung der anderen ist auch nicht unfehlbar und hat letzten Endes mehr mit deren eigener Geschichte zu tun, als mit dem Menschen, den sie kritisieren.

Jeder von uns hat seine ganz besonderen, eigenen Qualitäten!

Jeder Mensch erstrahlt in einer anderen Farbe. Und nur wenn wir es zulassen, dass diese Farben aus uns heraus leuchten, können wir die Welt ein bisschen schöner und bunter machen;

wenn wir die Farben der anderen akzeptieren und unserer eigenen Farbe ganz viel Power geben, indem wir zeigen was in uns steckt.

Ein Weg geht niemals nur geradeaus. Schlagen wir mal eine falsche Richtung ein, können wir sie jederzeit wieder ändern und müssen uns nicht dafür schämen.

Manchmal kann man die Farben anderer nur erahnen, weil sie ihr eigenes Leuchten nicht zulassen können. Dann kann man sie vielleicht inspirieren, indem man sich selbst zeigt, so wie man ist, verletzlich und menschlich. Indem man sich ihnen öffnet und darauf vertraut, dass sie einen nicht verletzen werden. Und ihnen ein warmes Lächeln schenkt, das von Herzen kommt.

Traut Euch, zu zeigen was in Euch steckt! Fürchtet Euch nicht, Fehler zu machen! Folgt Eurem Herzen, es wird euch den richtigen Weg zeigen!

Und vergesst dabei nie: life is meant to be enjoyed!

 

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