Meditation ist gut, um zu entstressen. Meditation hilft, wieder bei sich selbst anzukommen, sich selbst zu spüren, Körper und Geist zu entspannen. Wer regelmäßig meditiert ist ausgeglichener, lernfähiger, gesünder. Aber was genau ist Meditation?

Genau diese Frage möchte ich heute versuchen, für euch aus meiner Sicht zu beantworten 🙂

Was ist also Meditation?

In der Meditation lenken wir den Fokus weg von unseren Gedanken, hin zum Fühlen und Spüren. Dazu müssen unsere Gedanken immer leiser werden, da wir sonst unsere innere Stimme gar nicht hören können. Unser Kopf spinnt den ganzen Tag über irrwitzige Konstrukte und Geschichten zusammen, die meist nur sehr wenig mit dem Hier und Jetzt zu tun haben. Meist handeln sie von unserer Zukunft oder Vergangenheit. Das können Ängste, Vorfreude oder Erinnerungen sein, doch sie lenken uns von dem ab, was JETZT ist.

Ein allgemeiner Irrglaube ist, dass man beim Meditieren nicht denken darf – aber wir können nicht „nicht denken“! Egal wie sehr wir uns bemühen, wir können unseren Kopf nicht ausschalten. Es werden sich immer wieder Gedanken einschleichen, mal mehr, mal weniger und in der Meditation können wir lernen, unseren Fokus anders zu setzen. Wir konzentrieren uns z.B. auf den Atem, und wann immer sich Gedanken einschleichen, kehren wir mit unserer Aufmerksamkeit wieder zum Atem zurück. Ein und Aus. Ein und Aus.

Manchmal stelle ich mir vor, dass ich meine Gedanken an einen bunten Luftballon hänge und sie in den blauen Himmel hinauf zur Sonne steigen lasse.

Meist sind es auch nicht die Gedanken selbst, die uns ablenken, sondern die Geschichte die wir dazu kreieren. Das gilt vor allem auch für Geräusche, von denen wir uns abgelenkt fühlen. Wir fragen uns wo sie her kommen, verbinden vielleicht Erinnerungen damit, denken an etwas, das wir noch zu tun haben… und schon sind wir wieder mittendrin in einer bunten Gedankengeschichte.

In der Meditation üben wir, aus den Gedanken oder Geräuschen keine Geschichten mehr zu machen. Wir nehmen wahr „Oh, ein Gedanke!“ und lassen ihn ziehen. Und so bekommen wir das Gefühl, dass der Geist immer stiller wird. Die Gedanken sind noch da, aber wir lassen die Storys weg.

Los geht´s!

Am besten richtest Du Dir für den Anfang eine kleine Meditationsecke zu Hause ein. Mache ein Ritual daraus und mach es Dir so richtig gemütlich! Wenn Du sowas magst, zünde Dir eine Duftkerze oder Räucherstäbchen an und nach einiger Zeit wird schon der Duft reichen um Dich zu entspannen. Nimm Dir eine warme Decke als Unterlage und ein bequemes Kissen, auf dem Du für den Anfang bequem 5-10 min sitzen kannst, ohne die Position wechseln zu müssen.

Richte Deine Wirbelsäule auf, hebe das Brustbein leicht an und lege Deine Hände ganz entspannt auf die Oberschenkel. Es empfielt sich vor allem wenn Du müde bist, Dich nicht hinzulegen sondern wirklich sitzen zu bleiben, da sonst die Gefahr besteht schnell weg zu dösen 🙂

Gut ist es auch, sich einen Wecker zu stellen. Dann kann man richtig in die Meditation eintauchen. Man ist nicht so abgelenkt und überlegt dauernd: „Wie lange sitze ich wohl schon hier? Bestimmt schon ewig! Ich sollte lieber mal nachsehen, nicht dass ich zu spät zu meiner Yogastunde komme…“ Und glaub mir, wenn Du dann Dein Auge einen Spalt weit öffnest und auf die Uhr schielst, sind maximal zwei Minuten vergangen 😉

 

Bild Meditationsecke

Wenn der Geist nicht still werden will

Manchmal gibt es diese Tage, wo der Geist einfach nicht still werden will. Du setzt Dich auf dein Meditationskissen, konzentrierst Dich auf den Atem – und dann kommt der erste Gedanke.

Und dann noch einer. Und plötzlich planst Du die To-Do Liste für die nächsten zwei Wochen, und erst wenn der Wecker klingelt merkst Du, dass Deine 10 Minuten schon um sind. Und dass das, was Du gerade getan hast nicht wirklich etwas mit Meditation zu tun hat, weil dein Gehirn auf Hochtouren läuft. Aber das ist nicht schlimm!

Verzweifle nicht, mach Dir keine Vorwürfe und ärgere Dich nicht über Dich selbst. Wenn Du noch Zeit hast, stelle den Wecker einfach nochmal. Oder versuche es am nächsten Tag einfach wieder. Aber hab keine Erwartungen! Meditation ist kein Modus, auf den Du Dein Gehirn einstellst, Meditation ist ein ständiges „es wieder versuchen“. Es ist ein an und aus, Du bist verbunden mit Dir, dann wieder abgelenkt. Aber wichtig ist, dass Du immer wieder zu Dir zurückkehrst!

 

Das Ego mal gaaanz hinten anstellen

Es ist nicht immer gleich wenn du meditierst, und man macht beim Meditieren keine Fortschritte wie zum Beispiel beim Sport. In der Meditation begegnet man sich selbst jeden Tag neu, es beschäftigen einen immer andere, mal mehr, mal weniger Themen.

Daher sollten wir nie mit einer Erwartungshaltung in die Meditation gehen, sondern immer offenen Herzens und Geistes, um uns einfach etwas Gutes zu tun. Je weniger wir erwarten, desto entspannter ist unser Geist, wir sind offener für das was einfach passiert. Meditation ist ein Teil des großen Yoga-Lebensweges, auf dem wir immer wieder daran erinnert werden, nichts vom Leben zu erwarten. Das Leben ist ein Fluss, im ständigen Wandel, nichts bleibt dauerhaft so wie es ist.

Je stärker wir das herunter brechen, desto leichter wird es für uns das zu akzeptieren. In der Meditation lassen wir uns auf jeden neuen Atemzug ein, als wäre es der erste unseres Lebens. Wir sind voller Neugierde, haben keine Angst und lassen uns auf das ein was kommt.

Und je mehr wir diese Einstellung zum Leben im kleinen üben, wie in den wenigen Augenblicken eines Atemzuges, desto flexibler können wir irgendwann auch auf größere Veränderungen reagieren, um auch ihnen wieder mit Freude und Neugierde begegnen zu können.

Im nächsten Blogpost zeige ich Dir 3 Möglichkeiten, wie Du konkret eine Meditationspraxis starten kannst. Viel Spaß beim Lesen und nicht vergessen:

… life is meant to be enjoyed!

 

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