In Teil 1 habe ich Euch schon die Basics und den Innenausbau meines mobilen zu Hauses beschrieben, hier nun noch ein paar technische und praktische Details 🙂

Die Stromversorgung

Wie schon im ersten Teil erwähnt, befindet sich unter dem Fahrersitz eine Solar-Versorgungsbatterie. Solar, weil sie von einem portablen, zusammenklappbaren Solarpaneel gespeist wird, das ich während der Fahrt platzsparend hinten im Stauraum unterbringe.

Bin ich an meinem Tagesziel angekommen, kann ich es flexibel mit 8m Kabeln rund um den Bus herum aufstellen. Dieses Teil ist super geeignet um Sozialkontakte zu knüpfen, es hat schon oft für Gesprächsstoff mit neugierig gewordenen anderen Campern gesorgt 🙂

Damit der eingehende Strom kontrolliert von der Batterie aufgenommen und abgegeben werden kann, ist ein zusätzlicher Umwandler eingebaut.

Er zeigt mir die Ladung der Batterie an und hat praktischerweise 2 USB-Anschlüsse zum Aufladen von Kleingeräten.

Dieses mobile Solarpanel ist mega praktisch, platzsparend und hat außerdem ordentlich Power!

Ein echtes kleines Goldstück ist auch das „Bestek“, ein kleines Kästchen mit eigenem 12V-Anschluss, das den Strom in 220V umwandeln und somit auch Geräte mit einem normalen Stecker aufladen kann.

Nur einen Fön kann man nicht anschließen, das packt auch dieser kleine Kraftprotz nicht 😉 Und meinen Laptop schafft es leider auch nicht mit dem Strom aus der Versorgungsbatterie.

Aber: ich habe gelernt, dass ich das Teil auch während der Fahrt an meinen Zigarettenanzünder anschließen kann und dann kann es ALLES laden, was ich daran anschließe!

Das bedeutet, ich könnte auch den Kühlschrank während der Fahrt darüber betreiben – wenn ich den anderen „normalen“ Stecker dafür dabei hätte… der kommt dann für die nächste Reise zu Hause sofort ins Gepäck!

Insgesamt kann man gleichzeitig 2 normale Stecker sowie 4x USB gleichzeitig anschließen, da geht schon was!

Kleines Bestek mit großem Nutzen 🙂 ein super Begleiter, um alles an Elektronik während der Fahrt wieder aufzuladen.

Hinten am Kofferraum bzw. am Kopfteil des Bettes habe ich noch eine LED-Leiste für Licht. Sie ist am Kreislauf der normalen Autobatterie angeschlossen, aber die kleinen Dinger verbrauchen so gut wie keinen Strom.

Die Erfahrung zeigt, drei Tage stehen und abends Licht zum Kochen oder lange Lesen anmachen ist überhaupt kein Problem!

Die kleinen aber feinen Details

Die liebe Steffi hat sich furchtbar mit dem blöden Stoff abgemüht den ich gekauft habe und mir wunderschöne Vorhänge genäht! Der Stoff ist etwas fester und dadurch blickdicht und relativ lichtundurchlässig ( -> lange ausschlafen!).

Auf die Befestigung der Vorhänge bin ich besonders stolz, das hab ich nämlich ganz alleine gemacht, hehe 😉 Das Prinzip ist super easy: man nehme einen Nagel, biege das spitze Ende um und befestige mittels Kabelbinder ein Gummiband daran.

Ja ich weiß, das kann man sich jetzt nicht wirklich vorstellen, wie das funktionieren soll, aber das Bild hilft meistens beim Verständnis:

Ich habe viel im Internet recherchiert, wie ich die Vorhänge am besten so aufhängen kann, wie ich es mir vorstelle! Diese Variante war einfach, günstig und funktioniert echt super! Man sollte nur ein ziemlich festes Gummiband nehmen, damit es nicht so schnell ausleiert.

Das Ganze dann x2 und in zwei kleine Löcher einspannen, die man vorsichtig in die Innenverkleidung bohrt. So kann man die Vorhänge nämlich während der Fahrt aufschieben und hat freie Sicht!

Das mit dem Zusammenbinden hab ich dann irgendwann aus Faulheit aufgehört, und weil sich meine Schnüre nach und nach aufgelöst haben…

An den Kleiderhaken an der Verkleidung habe ich auf jeder Seite noch zwei niedliche und vor allem praktische kleine Säckchen aufgehängt. Darin bringt man jede Menge Kleinkram unter, den man gerne schnell zur Hand hat.

Ich dachte erst die Säckchen wären aus Filz, leider sind sie aus Plastik. Aber da beim Campen schon gerne mal was ausläuft ist das vielleicht auch gar nicht so verkehrt…

Als zusätzliche Lichtquellen habe ich noch 3 kleine LED-Lampen dabei, die man mit Klebeband befestigen könnte. Ich hab sie immer in einem der kleinen Säckchen, so dass ich sie da einsetzen kann wo sie gerade gebraucht werden, z.B. um mal das Chaos im Küchenschränkchen etwas genauer zu beleuchten…

Außerdem haben sich die Taschen an den Rückseiten der Sitze als extrem praktischer Stauraum herausgestellt! Die kleinen Haken an den Haltegriffen sowie die Griffe selber eignen sich prima als Handtuchhalter oder für den Müll.

Kleidung wird beim Stehen einfach auf den Sitzen gestapelt 😉 Was ich mir auf jeden Fall noch gönnen werde: eine Drehkonsole für den Beifahrersitz! Das schafft einfach nochmal zusätzlich Platz und Gemütlichkeit.

Außen habe ich ein paar kleine Kratzer mit Lack ausgebessert oder raus poliert und mir die Werbeaufschrift gegönnt 🙂 ich bin selbst schon auf andere Yogastudios durch deren Autowerbung aufmerksam geworden und irgendwie macht es „den Dicken“ so nochmal mehr zu MEINEM Bus und zu Hause <3

Zusätzliches Gepäck

NATÜRLICH habe ich meine Yogamatte dabei. Aber auch eine ganze Menge anderer Sachen, die jetzt vielleicht nicht jeder braucht, aber ich persönlich liebe den Inhalt meiner „Spielkiste“ wie ich sie nenne:

Meine Spielkiste 🙂

Nach langem Hin und Her habe ich mich entschlossen, das ganze Surfzeug in einer Dachbox unterzubringen. Die Dinger sind zwar mega teuer, aber erstens ist das ganze nasse Zeug und der Sand so nicht im Auto und zweitens kann man sie abschließen.

Ich hab mir gleich die XL-Version geleistet, damit auch wirklich alles rein geht. Dafür fahre ich noch eine kleine Trittleiter spazieren, damit ich Zwerg an das Zeug da oben ran komme, aber es funktioniert erstaunlich gut 🙂

Zwei Campingstühle (die man wie ein Zelt aufbaut) und ein zusammenklappbarer Tisch zum draußen sitzen und kochen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Eine Solardusche (ein dunkler 20L Plastiksack, der sich in der Sonne auf bis zu 50 Grad aufheizt), ist ebenfalls an Bord.

So lässt es sich aushalten 🙂

Eigentlich habe ich eine ziemlich coole Kochplatte mit zwei Flammen dabei. Die Platte ist flach, steht somit stabil und man kann Spaghetti und Soße gleichzeitig kochen. Sie ist drinnen und draußen einsetzbar.

Aber da der Schlauch irgendwie locker wurde, was wir nicht gemerkt haben, ist Gas ausgetreten, das sich an der Flamme entzündet hat und das ganze Ding ist angekokelt…

Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert, aber ich habe hier keinen Ersatz für den Schlauch bekommen und bin so jetzt auf einen kleinen Gaskocher als Ersatz umgestiegen – geht aber genauso.

Zum Glück ist das alles draußen passiert, drinnen im Bus wäre das mit der Stichflamme vielleicht nicht so glimpflich ausgegangen… Glück gehabt! 🙂

Für die Frontscheiben habe ich mir vor der Fahrt noch Thermomatten bestellt, diese werden mit Gumminupsis am Glas befestigt, regulieren die Wärme und dienen gleichzeitig als Sichtschutz.

Last but not least: die Sicherheit

Da ja von Anfang an feststand, dass ich auch viel alleine mit dem Bus unterwegs sein werde, war es mir wichtig, dass ich den Bus sicher verschließen kann.

Klar, es kann immer was passieren, im schlimmsten Fall ist die ganze Kiste weg, aber ich versuche immer positiv zu denken 🙂

Für die harten Tag/Nächte habe ich einen Spanngurt dabei, um ihn vorne zwischen Fahrer- und Beifahrertür einzuspannen, so dass man die Türen nach außen nicht öffnen kann.

Außerdem habe ich die beiden kleinen Bolzen, die sich beim Absperren nach unten und beim Aufsperren nach oben bewegen an den vorderen Türen abgeschraubt.

Wenn man das Fenster aufhebelt kann man nämlich ganz easy mit einem Draht daran ziehen und so die Tür öffnen – nicht mehr so bei meinem Bus 🙂

An der seitlichen Schiebetür ist unten eine Türkette, die ich zumache wenn ich im Bus schlafe oder auch wenn ich das Auto auf (hoffentlich sicheren) öffentlichen Plätzen stehen lasse oder einkaufen gehe.

Auch zum Schlafen fühlt es sich manchmal einfach gut an, die Schiebetür zusätzlich absperren zu können.

Da wir das Kofferraumschloss eh reparieren mussten, haben wir den Zylinder von außen dick mit Baukleber zugeklebt. Jetzt kann man das Schloss nur noch über die Zentralverriegelung öffnen.

Ich denke, Ihr habt jetzt einen guten Einblick bekommen, wie mein Leben im Bus funktioniert – und dass es funktioniert!

Ihr seht auch, ich habe in diesem Post unendlich viele Smileys verwendet, das Busleben und auch darüber zu schreiben macht mir großen Spaß!

Nach 5 Wochen unterwegs bin ich es ein bisschen müde, jeden zweiten Tag meinen Standort zu wechseln und freue mich, jetzt mal für eine Weile an einem Ort zu bleiben.

Aber das Busleben an sich habe ich noch lange nicht satt! 😀 Und solange ich dabei meinem Lebensmotto treu bleiben und das Leben genießen kann, würde ich sagen läuft alles rund!

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